Am Morgen des 12.9.21 begrüßte uns der Tag nicht sonderlich freundlich. Der Himmel war trüb. Ich hoffte, dass das Wetter halten würde, denn heute war für Margo ein wichtiger Tag. Viele Freunde
würden ihr zur Seite stehen wollen, so viele, dass Sie zu Zeiten von Corona, nicht in das eigentlich recht geräumige Dojo passen würden.
Doch das Wetter hielt und nach einem kurzen Warmup Training konnte Margos Prüfung zum 1. Dan beginnen. Unter den wachsamen Augen von 14 Danträgern der Wakagi Dojos, Nürnberg, Fürth, Augsburg
und Lauf begann Margo zunächst damit die verschiedenen Techniken der Fallschule zu Zeigen. Sie rollte mit und ohne Waffe in den verschiedensten Varianten, stürzte allein oder wurde von einem
Partner geworfen, um die Stürze zu zeigen. Diese erste Hürde meisterte sie tadellos.
Im Anschluss zeigte sie uns einige grundlegende Würfe und eine Vielzahl von Möglichkeiten einen solchen Wurf zu verhindern. Auch hierbei machte sie eine gute Figur und man konnte in ihren
Bewegungen sehen, dass sie schon viele Jahre im Wakagi Dojo Nürnberg trainierte.
Sie zeigte noch weitere waffenlose Techniken, wie z.B. einige Hand- und Körperbefreiungstechniken oder die Sanshin no Kata, welche ihr leicht „von der Hand“ gingen.
Die verschiedenen Waffentechniken mit diversen Waffen der Ninja und Samurai, wie z.B. dem Yari (japanischer Speer), dem Bokken (Holzschwert), dem Nava (Seil) dem Hanbo (90 cm langer Stock),
verlangten ihr schon etwas mehr ab. Dennoch zeigte sie die Techniken zügig und souverän. Sie war sehr gut vorbereitet und kannte den Ablauf ihrer Prüfung und jede Kata bis ins Detail. Aber da
hatte sie die Rechnung ohne Dai Shihan Dino Gheri gemacht, der immer für eine Überraschung gut ist und auch Techniken von ihr verlangte die sie nicht vorbereitete hatte. Aber auch das brachte
Margo nicht aus der Ruhe.
Beim anschließenden Randori musste sie, in Schutzausrüstung gepackt, gegen einige der versammelten Schwarzgurte antreten. Das forderte sie sichtlich, kein Wunder, wenn man ohne Pause immer einen
„frischen“ Gegner vorgesetzt bekommt, manchmal auch zwei. Margo kämpfte entschlossen und konnte sich sehr gut behaupten.
Zum Abschluss ihrer Prüfung musste Margo noch einen Tameshigiri (Schnittest) ablegen. Ihre ersten Schnitte waren zwar sauber, jedoch etwas zu kurz, so dass die gerollte Reisstrohmatte nicht
durchtrennt wurde. Beim 4. Versuch jedoch gelang es ihr die Matte sauber zu zerteilen.
Nach einer kurzen Feedbackrunde überreichte Dai Shihan Dino Gheri ihr den schwarzen Gürtel und das rotschwarze Shodanpatch. Alle waren sich einig, dass sie sich die Graduierung redlich verdient
hat.
Wir saßen dann noch einige Zeit bei Frau Chen in der Vereinsgaststätte des VfL Nürnberg und unterhielten uns über die gelungene Prüfung.
Herzlichen Glückwunsch aus dem Wakagi Dojo Lauf an der Pegnitz zum 1. Dan liebe Margo.
Ganbatte ne.
Edmund Wasinger
Bujinkan Shihan, 10. Dan
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