Es war der Vormittag des 20.02.2022 als Johannes Maschler und Yanneck Stübinger zu ihrer Prüfung zum 1. Dan antraten.
Viele Mitglieder des Bujinkan Wakagi Dojo sowie Freunde und Verwandte der Prüflinge waren gekommen, um moralische Unterstützung zu leisten. Jedoch unter den Corona geschuldeten Einschränkungen, an diesem für das gesamte Dojo wichtigen Tag.
Sowohl Johannes als auch Yanneck sind Mitglieder der ersten Stunde und beide sind sehr beliebt unter ihren Mitschülern sowie bei ihrem Sensei Edmund Wasinger. Nach einem kurzen Aufwärmtraining, ging es auch schon los. Unter den immer wachsamen Blicken von ihrem Sensei Edi, den Dojoleitern Dino Geri aus dem Wakagi Nürnberg, Nadine Gheri und Michael Seitz aus dem Wakagi Fürth sowie zweier Schwarzgurte, Ulrike Michael und Markus Zimmermann, begannen die Prüflinge mit der Vorführung von Techniken aller neun Schulen des Bujinkan. Sie begannen mit den Basisformen der Sanshin‑no‑Kata und deren Henka (Abwandlungen) und arbeiteten sich über diverse Waffentechniken wie der Happo Giri (acht Schnitte mit dem Schwert), bis zu den Techniken bei denen sie mit zwei Uke (Partnern/Gegnern) fertig werden mussten, vor. Ohne Pause und mit großer Präzision und Leidenschaft führten Johannes und Yanneck eine nach der anderen Kata vor. Für uns alle war es beindruckend dabei zuzusehen wie die beiden, ohne zu zögern oder nachzudenken, von Form zu Form, Technik zu Technik wechselten und wie wundervoll kreativ die Henka jeder einzelnen Kata waren. Neben waffenlosen Techniken zeigten die Beiden eine Vielzahl an Waffentechniken und nutzen dafür z.B. das Katana (jap. Schwert) den Bo (1,8 m langer Stock) oder die Naginata (Schwertlanze).
Nachdem dieser Teil der Prüfung vorbei war, folgte das Randori (eine Art Freikampf).
An diesem Tag hatten Oguzhan und Markus die Ehre und Pflicht für Johannes und Yanneck als Kontrahenten zu dienen. Die beiden Prüflinge hatten nun schon viel Kraft für den ersten Teil der Prüfung
verwendet, doch ließ keiner der Beiden sich etwas anmerken. Mit vollem Einsatz und hoch motiviert kämpften sie erst drei Runden waffenlos und danach mehrere Runden mit dem Schwert. Erst gegen
einen, dann auch gegen zwei Gegner.
Nachdem das Randori vorbei war, wartete noch eine letzte Aufgabe auf die mittlerweile nicht mehr taufrischen Prüflinge. Ein Schnittest der sogenannten Tameshigiri. Zu diesem Zweck hatte Michl,
einer der beiden ersten Schwarzgurte des Dojos, welcher im letzten Jahr geprüft wurde, ein scharfes Katana zur Verfügung gestellt. Edi hatte die für den Schnittest traditionellen gerollten
Reisstrohmatten mitgebracht. Vor jedem Schnitt war die Anspannung im Dojo regelrecht fühlbar.
Zur großen Freude aller Anwesenden und trotz ihrer Erschöpfung zerteilten sowohl Johannes als auch Yanneck die Matten mit präzisen und sauberen Schnitten.
Die beiden Prüflinge hatten in den zwei Stunden Prüfung eine hervorragende Leistung und starken Willen gezeigt. Alle Prüfer waren tief beindruckt und nach wenigen Worten und etwas konstruktiver Kritik, erhielten Johannes und Yanneck, von ihrem Sensei Edi, welcher voller Stolz auf seine Schüler regelrecht strahlte, ihre schwarzen Gürtel und waren nun offiziell Shodan (1. Dan) in der Kampfkunst Bujinkan Budo Taijutsu.
Herzliche Glückwünsche auch von meiner Seite. Ihr habt es euch wirklich verdient meine Freunde.
Henry Lotter
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